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Mehr aus Wärme machen: Wie ORC-Turbinen Abwärme in Strom verwandeln

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Martin Haagen

Geschäftsführer eeaser GmbH

Veröffentlicht am:

June 26, 2025

Abwärme

Mehr aus Wärme machen: Wie ORC-Turbinen Abwärme in Strom verwandeln

Jeden Tag entweicht in Industrieanlagen und Kraftwerken wertvolle Wärme ungenutzt in die Umgebung. Genau hier setzen sogenannte ORC-Turbinen an –sie nutzen diese versteckte Energiequelle und wandeln sie in Strom um. Aber wie funktioniert das eigentlich?

ORC – was steckt dahinter?

Der Begriff „ORC“ steht für Organic Rankine Cycle. Technisch gesehen handelt es sich um einen Kreisprozess, ähnlich dem klassischen Dampfkraftwerk. Der entscheidende Unterschied: Statt Wasserdampf kommt ein organisches Arbeitsmittel zum Einsatz – eine Flüssigkeit, die schon bei deutlich niedrigeren Temperaturen verdampft. Das macht es möglich, auch „niedrig temperierte“ Abwärme – also Wärme, die normalerweise ungenutzt bleibt– sinnvoll zu verwerten.

So läuft es ab: Die Wärme erhitzt das Arbeitsmedium, das verdampft und dann durch eine Turbine strömt. Die Turbine treibt einen Generator an, der wiederum daraus Strom erzeugt. Danach wird das Medium wieder abgekühlt, verflüssigt und der Kreislauf beginnt von vorn.

Warum ist das interessant?

ORC-Anlagen bieten sich überall dort an, wo bei Prozessen viel Wärme anfällt, aber keine direkte Nutzung möglich ist – etwa in Zementfabriken und Stahlwerken. Gerade weil die Technik auch mit relativ „kühler“ Wärme arbeiten kann, ist sie flexibel einsetzbar. Und: Sie ist leise, wartungsarm und gut skalierbar.

Strom aus Wärme: wirtschaftlich sinnvoll?

Was früher einfach als Abwärme verpuffte, kann heute eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Viele Unternehmen setzen auf ORC-Anlagen, um ihre Energiekosten zu senken und den Wirkungsgrad ihrer Anlagen zu erhöhen. Gleichzeitig reduzieren sie den CO₂-Ausstoß – ein Vorteil, der nicht nur ökologisch, sondern oft auch finanziell belohnt wird (z. B. durch Förderprogramme).

Beispiele:

Das Dyckerhoff Zementwerk in Geseke nutzt eine ORC-Anlage, um Abwärme aus der Zementproduktion in Strom umzuwandeln und so einen wichtigen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Ein weiters Beispiel für die Nutzung von ORC-Turbinen in Verbindung mit Abwärme bietet Saarstahl in Neunkirchen, wo Abwärme aus dem Walzprozess verwendet wird, um circa 200 Kilowatt Strom zu erzeugen.

Fazit: Technik mit Zukunft

Die Umwandlung von Abwärme in Strom mithilfe von ORC-Turbinen ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energieeffizienz. Besonders in einer Zeit, in der Ressourcen geschont und Emissionen gesenkt werden müssen, bietet diese Technologie eine clevere Möglichkeit, mehr aus dem herauszuholen, was ohnehin da ist.

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